Etwas überrascht von unserer Anfrage, stimmte er
schliesslich einem Probebesuch zu, denn Sinn und Zweck der Kursbesuche, wie er
erklärte, sei es gewesen, sich ein zweites Standbein neben der Instrumentalunterricht
zu schaffen.
Was also als Idee für ein zweites Standbein gedacht
war, entwickelte sich für uns zum absoluten Glücksgriff, denn kurz darauf
übernahm er tatsächlich die Leitung unserer Musikgesellschaft. Als einziger
Vollprofi im Bunde drückte er uns schnell seinen musikalischen Stempel in der
mittlerweile bekannten ruhigen Art auf und verhalf uns damit sukzessive ein
höheres Spielniveau zu erreichen. Sein musikalisches Know-how lässt er auch
gerne mit selbstkomponierten und -arrangierten Stücken aufblitzen, die der Allrounder
dann manchmal auch gleich noch selber instrumental oder gesanglich begleitet.
Obwohl unsere musikalische Vielseitigkeit durch
solche Erfahrungen stark gestiegen ist, gelingt es Michi Jud aber immer noch,
vor allem «gehörfällige Musik für das Publikum» mit uns zu machen, damit wir
nie unsere musikalische Herkunft vergessen.
Vor unserer mittlerweile über zehnjährigen Zusammenarbeit war der
Vollblutmusiker, der sich seine Grundausbildung am Konservatorium in Winterthur
geholt hatte, nur absoluten Musikkennern der Region ein Begriff. Aber schon
damals unterrichtete der selbständige Musiklehrer Schülerinnen und Schüler am
Akkordeon, sowie dem Schwyzerörgeli, beherrscht aber zusätzlich noch zahlreiche
weitere Instrumente.
Mittlerweile erfreut er sich an nationaler
Bekanntheit, die manchmal sogar über die Landesgrenzen hinausgeht. Grenzen sind
ihm auch musikalisch ein Fremdwort, denn zurzeit kann man ihn nicht nur als
Bestandteil verschiedenster Formationen, sondern auch als Dirigent zweier
Jodelchöre bewundern.
Dirigent, Musiklehrer,
Komponist, Arrangeur, Sänger oder Produzent sind alles Wörter, die zwar seine
beruflichen Tätigkeiten bestens beschreiben, ihm aber menschlich bei Weitem
nicht gerecht werden. So ist der inzwischen verheiratete Michi Jud und Vater dreier
Töchter für uns auch ausserhalb des Vereinslebens als guter Freund und Kamerad
nicht mehr aus unserem persönlichen Umfeld wegzudenken. Es ist deshalb
möglicherweise auch unser Verdienst, dass sich der gebürtige Ebnat-Kappler
währenddessen auch in Mosnang niedergelassen hat, vermutlich nicht nur um noch
etwas schneller bei unseren Proben zu sein. Wir dürfen also schon etwas stolz
sein, so eine herausragende Persönlichkeit zu unseren Reihen zählen zu dürfen,
sind gleichzeitig aber auch stets gefordert, seinen musikalischen Erwartungen
gerecht zu werden. Wenn sich die ganzen Strapazen aber wie bisher in
musikalische Höchstleistungen umwandeln lassen, so nehmen wir auch diese
Herausforderungen mit dem grösstmöglichen Vergnügen weiterhin an.
